Posted by Alex Romppel
Die Welt war noch nie so schnelllebig und volatil wie heute. Alles ist im Wandel. Gerade jetzt ist es umso wichtiger, Menschen Sicherheit und Orientierung zu geben. Es geht um nichts Geringeres als die essentielle Frage nach dem tieferen Sinn („Purpose”) eines Unternehmens.
„Was soll ich denn bitte mit „Purpose” in meinem Alltag als Führungskraft anfangen? Die Märkte spielen verrückt, der globale Wettbewerb wird immer härter, technologische Entwicklungsprozesse haben die Geschwindigkeit eines Schnellzugs angenommen und da soll ich mich mit Sinnstiftung beschäftigen? Das scheint mir doch recht realitätsfern!“. So oder so ähnlich äußern sich viele Führungskräfte, wenn sie auf das Thema Purpose angesprochen werden. Und ganz ehrlich, wer soll es ihnen verdenken?
Dabei kann man diesen Standpunkt durchaus nachvollziehen. In vielen Unternehmen gibt es ein sehr diffuses Verständnis von Wichtigkeit und Zweck von Purpose als Steuerungsinstrument der Unternehmensführung. Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY und der Harvard Business Review haben gerade mal 39 % der Unternehmen ihren Purpose klar artikuliert und verstanden. Dies scheint umso verwunderlicher, kommt doch aktuell eine Generation von „High Potentials” auf den Arbeitsmarkt, die nachgewiesenermaßen „Purpose” bzw. „Impact” als zentrale Ent- scheidungskriterien für die Wahl eines Arbeitgebers fordern. Um im „War for Talents” die Besten zu halten bzw. zu gewinnen, muss ein Unternehmen die Sinnhaftigkeit seines Tuns nachvollziehbar und authentisch vermitteln. Wer sich genauer mit dem Thema „Purpose” beschäftigt stellt schnell fest, dass es um deutlich mehr geht als nur um ein neues Management Buzz Word oder den nächsten Marketing Clou internationaler Strategieberatungen.
Sie haben einen, Ihre Kollegin hat einen. Ich habe einen. Es ist das, wofür es sich zu leben lohnt. Der gute Grund, weshalb ein Mensch morgens aufsteht. Das, worauf ein Mensch mit seinem Sein, seinem Wirken hinaus will. Wir nennen es - der Klarheit zuliebe - die „individuelle Sinnausrichtung” eines Menschen, sprich: The meaning of life. Diese individuelle Sinnausrichtung weckt Ihren vitalen Antrieb, den Ihrer Kollegin, meinen. Die Persönlichkeit des Menschen ist gewoben aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir sammeln im Laufe unseres Lebens eine Fülle von Erfahrungen, wobei die als bedeutsamen Ereignisse sich in uns als „Kristallisationspunkte der Erinnerung” festsetzen. Diese wachsen sich über die Lebensspanne aus zu Persönlichkeitsfacetten mit je individuellen Neigungen, Fertigkeiten, Gewohnheiten und Stilen. Dabei nehmen auch unsere Vorstellungen von der Zukunft Einfluss auf unser Handeln in der Gegenwart. Wir setzen uns kontinuierlich - mehr oder weniger bewusst - mit der Frage auseinander, worauf wir mit uns in unserem Leben hinaus wollen, wofür wir da sein wollen. Dieser „zukunftsgerichtete Anteil” unserer Persönlichkeit gibt uns Hoffnung und lässt uns manche Erschwernisse der Gegenwart tragen. Dessen ungeachtet bleibt die Zukunft offen. Schritt für Schritt, Moment für Moment entpuppt sie sich in der Gegenwart. So ist die „persönliche Situation” des Menschen in der Gegenwart das einzig Reale.
Aber auch Teams, Abteilungen oder ganze Organisationen haben einen Purpose. Diesen nennen wir den „gemeinsamen Richtungssinn”. Ein „gemeinsamer Richtungssinn” kommt erst dann zum Fliegen bzw. wird erst dann Realität werden insofern dieser die vielen einzelnen „individuellen Sinnausrichtungen” bündelt. Oder anders ausgedrückt: Nur, wenn der „gemeinsame Richtungssinn” einer Organisation für den einzelnen Menschen Sinn macht wird dieser zu einem Teil seiner „individuellen Sinnausrichtung” werden und damit dem „gemeinsamen Richtungssinn” Kraft verleihen. Erst der vitale Antrieb von Menschen verleiht der gemeinsamen Sache die nötige Energie zum Erfolg. Schließlich entsteht die Vitalität von Organisationen aus der Vitalität von Menschen und nicht umgekehrt.
Vice versa stimuliert der „gemeinsame Richtungssinn” auf der Ebene des Individuums dessen vitalen Antrieb für die gemeinsame Sache. Dies ist erfolgsentscheidend für die Wirksamkeit von Purpose in Organisationen, da erst die subjektive Betroffenheit von Menschen diese in Bewegung setzt. Gelingt dies, hilft der gemeinsame Richtungssinn den Menschen als Kollektiv über die Hürden in der Gegenwart - wie z.B. fundamentale Veränderungen im Rahmen von Transformationsprozessen - zu springen, lieb gewonnenen Gewohnheiten loszulassen, manches Ärgernis mit Fassung zu tragen oder sich im Sinne des gemeinsamen Purpose zu entwickeln. Entsprechend ist für Organisationen der „gemeinsame Richtungssinn” als große Klammer zu verstehen, die dem Einzelnen hilft, seinen eigenen Sinn darin zu suchen und zugleich die volle Power des Kollektivs zu entfesseln.
Wir können das Sinnhafte in unserem Tun nur ergründen und verstehen, wenn wir stillwerden und lauschen, wir über uns selbst, unser Verhältnis zur Zukunft nachdenken und lernen andere, präzisere und neue Fragen zu stellen. Sobald es gelingt, dass sich Menschen mit ihrer subjektiven Vitalität begegnen ist die Entfaltung, der in diesen Menschen und betreffenden Gemeinschaften angelegten Potentialen, unvermeidbar.
Klingt spannend? Gesprächsbedarf? Wir freuen uns über Post! Email hello@iwm.biz.
Posted by Alex Romppel
Die Welt war noch nie so schnelllebig und volatil wie heute. Alles ist im Wandel. Gerade jetzt ist es umso wichtiger, Menschen Sicherheit und Orientierung zu geben. Es geht um nichts Geringeres als die essentielle Frage nach dem tieferen Sinn („Purpose”) eines Unternehmens.
„Was soll ich denn bitte mit „Purpose” in meinem Alltag als Führungskraft anfangen? Die Märkte spielen verrückt, der globale Wettbewerb wird immer härter, technologische Entwicklungsprozesse haben die Geschwindigkeit eines Schnellzugs angenommen und da soll ich mich mit Sinnstiftung beschäftigen? Das scheint mir doch recht realitätsfern!“. So oder so ähnlich äußern sich viele Führungskräfte, wenn sie auf das Thema Purpose angesprochen werden. Und ganz ehrlich, wer soll es ihnen verdenken?
Dabei kann man diesen Standpunkt durchaus nachvollziehen. In vielen Unternehmen gibt es ein sehr diffuses Verständnis von Wichtigkeit und Zweck von Purpose als Steuerungsinstrument der Unternehmensführung. Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY und der Harvard Business Review haben gerade mal 39 % der Unternehmen ihren Purpose klar artikuliert und verstanden. Dies scheint umso verwunderlicher, kommt doch aktuell eine Generation von „High Potentials” auf den Arbeitsmarkt, die nachgewiesenermaßen „Purpose” bzw. „Impact” als zentrale Ent- scheidungskriterien für die Wahl eines Arbeitgebers fordern. Um im „War for Talents” die Besten zu halten bzw. zu gewinnen, muss ein Unternehmen die Sinnhaftigkeit seines Tuns nachvollziehbar und authentisch vermitteln. Wer sich genauer mit dem Thema „Purpose” beschäftigt stellt schnell fest, dass es um deutlich mehr geht als nur um ein neues Management Buzz Word oder den nächsten Marketing Clou internationaler Strategieberatungen.
Sie haben einen, Ihre Kollegin hat einen. Ich habe einen. Es ist das, wofür es sich zu leben lohnt. Der gute Grund, weshalb ein Mensch morgens aufsteht. Das, worauf ein Mensch mit seinem Sein, seinem Wirken hinaus will. Wir nennen es - der Klarheit zuliebe - die „individuelle Sinnausrichtung” eines Menschen, sprich: The meaning of life. Diese individuelle Sinnausrichtung weckt Ihren vitalen Antrieb, den Ihrer Kollegin, meinen. Die Persönlichkeit des Menschen ist gewoben aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir sammeln im Laufe unseres Lebens eine Fülle von Erfahrungen, wobei die als bedeutsamen Ereignisse sich in uns als „Kristallisationspunkte der Erinnerung” festsetzen. Diese wachsen sich über die Lebensspanne aus zu Persönlichkeitsfacetten mit je individuellen Neigungen, Fertigkeiten, Gewohnheiten und Stilen. Dabei nehmen auch unsere Vorstellungen von der Zukunft Einfluss auf unser Handeln in der Gegenwart. Wir setzen uns kontinuierlich - mehr oder weniger bewusst - mit der Frage auseinander, worauf wir mit uns in unserem Leben hinaus wollen, wofür wir da sein wollen. Dieser „zukunftsgerichtete Anteil” unserer Persönlichkeit gibt uns Hoffnung und lässt uns manche Erschwernisse der Gegenwart tragen. Dessen ungeachtet bleibt die Zukunft offen. Schritt für Schritt, Moment für Moment entpuppt sie sich in der Gegenwart. So ist die „persönliche Situation” des Menschen in der Gegenwart das einzig Reale.
Aber auch Teams, Abteilungen oder ganze Organisationen haben einen Purpose. Diesen nennen wir den „gemeinsamen Richtungssinn”. Ein „gemeinsamer Richtungssinn” kommt erst dann zum Fliegen bzw. wird erst dann Realität werden insofern dieser die vielen einzelnen „individuellen Sinnausrichtungen” bündelt. Oder anders ausgedrückt: Nur, wenn der „gemeinsame Richtungssinn” einer Organisation für den einzelnen Menschen Sinn macht wird dieser zu einem Teil seiner „individuellen Sinnausrichtung” werden und damit dem „gemeinsamen Richtungssinn” Kraft verleihen. Erst der vitale Antrieb von Menschen verleiht der gemeinsamen Sache die nötige Energie zum Erfolg. Schließlich entsteht die Vitalität von Organisationen aus der Vitalität von Menschen und nicht umgekehrt.
Vice versa stimuliert der „gemeinsame Richtungssinn” auf der Ebene des Individuums dessen vitalen Antrieb für die gemeinsame Sache. Dies ist erfolgsentscheidend für die Wirksamkeit von Purpose in Organisationen, da erst die subjektive Betroffenheit von Menschen diese in Bewegung setzt. Gelingt dies, hilft der gemeinsame Richtungssinn den Menschen als Kollektiv über die Hürden in der Gegenwart - wie z.B. fundamentale Veränderungen im Rahmen von Transformationsprozessen - zu springen, lieb gewonnenen Gewohnheiten loszulassen, manches Ärgernis mit Fassung zu tragen oder sich im Sinne des gemeinsamen Purpose zu entwickeln. Entsprechend ist für Organisationen der „gemeinsame Richtungssinn” als große Klammer zu verstehen, die dem Einzelnen hilft, seinen eigenen Sinn darin zu suchen und zugleich die volle Power des Kollektivs zu entfesseln.
Wir können das Sinnhafte in unserem Tun nur ergründen und verstehen, wenn wir stillwerden und lauschen, wir über uns selbst, unser Verhältnis zur Zukunft nachdenken und lernen andere, präzisere und neue Fragen zu stellen. Sobald es gelingt, dass sich Menschen mit ihrer subjektiven Vitalität begegnen ist die Entfaltung, der in diesen Menschen und betreffenden Gemeinschaften angelegten Potentialen, unvermeidbar.
Klingt spannend? Gesprächsbedarf? Wir freuen uns über Post! Email hello@iwm.biz.